Letzter Tag der Vorrunde

Nodirbek Abdusattorov siegt, Keymer Zweiter

Ab jetzt: klassisch!

Dank eines Schlussrundensieges gegen Magnus Carlsen belegte Nodirbek Abdusattorov am Samstag den ersten Platz im Rundenturnier der WEISSENHAUS Freestyle Chess G.O.A.T. Challenge. Der usbekische Großmeister blieb als einziger Spieler ungeschlagen und erzielte 5,5 Punkte.

Vincent Keymer, der am zweiten Tag 1,5/3 Punkte erzielte, belegte den zweiten Platz. Der bemitleidenswerte Ding Liren startete mit sechs Niederlagen, bevor er ein Remis gegen Alireza Firouzja erreichte. Der Weltmeister im klassischen Schach belegte den letzten Platz.

Aus dem Endstand der Vorrunde ergeben sich folgende Paarungen für das Viertelfinale, das nach klassischer Zeitkontrolle gespielt wird und am Sonntag wieder um 13 Uhr MEZ beginnt: Abdusattorov vs. Ding, Keymer vs. Aronian, Caruana vs. Gukesh, und Firouzja vs. Carlsen. Die Matches werden aus zwei klassischen Partien bestehen, danach ggf. ein Stechen.

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„Ich habe es sehr genossen, vor allem das Analysieren mit Fabiano“, sagte Abdusattorov. „Wir analysieren zusammen, weil wir fast jede Runde die gleiche Farben haben. Seine Einsichten und Ideen, die wir in der Analyse finden, sind wirklich schön.“ Foto: Maria Emelianova.

Der Tag begann mit der ersten offiziellen Turnierpartie zwischen dem amtierenden Weltmeister im klassischen Schach und dem Weltranglistenersten seit 2013, der nun nicht mehr ein und dieselbe Person ist. In der Stellung, die sie spielten, standen die beiden Läufer in der Ecke am Königsflügel und schauten auf die gegnerischen Könige wie abschussbereite Langstreckenraketen. Später stellte sich heraus, dass diese Königsposition eine rekordverdächtig lange kurze Rochade ermöglichte: Im 17. Zug zog Carlsen seinen König von b8 nach g8 ziehen konnte.

Im weiteren Verlauf wurde Ding überspielt und fand sich bald in einem schlechten Endspiel mit einem Bauern weniger wieder. Da die Türme noch auf dem Brett waren, hatten die ungleichfarbigen Läufer kaum Auswirkungen auf seine Remischancen.

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Der Weltmeister gegen die Nummer eins der Welt im klassischen Schach. Foto: Lennart Ootes.

In der nächsten Runde verlor der Weltmeister die sechste Partie in Folge. Aronian erzielte seinen einzigen Sieg – und wie!

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„Ich fühle mich sehr schlecht für ihn. Ich denke, er spielt gut, aber irgendetwas stimmt nicht“, sagte Abdusattorov über Ding. Foto: Maria Emelianova

Carlsen und Fabiano Caruana, die beiden Finalisten der Schachweltmeisterschaft 2018, trafen in der sechsten Runde aufeinander. Wieder einmal lieferten sie sich ein großartiges und hart umkämpftes Duell. Carlsen hatte kurzzeitig Gewinnchancen, nachdem er die Dame seines Gegners für Turm und Springer gewonnen hatte, aber Caruana gelang es bald, eine Festung aufzubauen.

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Aronian bespricht die Partie mit Carlsen und Caruana. Foto: Maria Emelianova

Abdusattorov gelang es dann, Carlsen zu schlagen, für den es die zweite Niederlage in diesem Turnier war. Kurzzeitig sah es so aus, als würde der norwegische Star mit einem Remis davonkommen (dann wäre Vincent Keymer auf dem ersten Platz gelandet), aber dann gab er es doch noch her.

„Es war ein sehr schönes Turnier für mich; alles lief sehr glatt“, sagte Abdusattorov, der sich selbst mit einem Traumturnier überraschte, wie er sagte: „Ich hatte ein paar gefährliche Stellungen während des Turniers, aber insgesamt war mein Spiel gut.“

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Carlsen gibt auf gegen Abdusattorov. Foto: Maria Emelianova.

Keymer spielte ebenfalls ein hervorragendes Turnier und verlor erst in der vorletzten Runde gegen Firouzja. Er revanchierte sich mit einem schönen Sieg gegen Gukesh Dommaraju:

Obwohl das Schnellschach-Turnier für die Paarungen wichtig war, bezeichnete Abdusattorov es als „Aufwärmrunde“ und merkte an, dass „morgen der erste ernsthafte Tag sein wird“. Der Sonntag wird auch ein historischer Tag für Chess960 sein, mit den allerersten Partien, die bei einer langen Zeitkontrolle gespielt werden. Seien wir gespannt, was das bringen wird!

Peter Doggers

Von Peter Doggers

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