Alireza Firouzja

G.O.A.T.? Nur in einem WM-Match gegen Alireza Firouzja wäre Magnus Carlsen 2023 bereit gewesen, seinen Ruf als der Boss im Schach aufs Spiel zu setzen. Alle anderen Herausforderer? Nicht interessant. Aber dieser Junge aus Frankreich, der mit 18 die 2800-Elo-Marke überschritten hatte, gegen den hätte Carlsen seinen Titel noch einmal verteidigt. 

Firouzja qualifizierte sich nicht fürs WM-Match, Carlsen trat ab.

So groß war Carlsens Sehnsucht nach einem Rivalen aus der neuen Generation, er förderte das Ausnahmetalent während der Pandemiemonate. Die beiden trainierten gemeinsam und trafen immer wieder bei Onlinewettbewerben aufeinander, sodass der kommende Mann am Platzhirsch wachsen konnte.

Nur gehören zu so einer Rivalitätsübereinkunft zwei Beteiligte, die das gleiche Ziel verfolgen. Und Alireza Firouzja ist sich hinsichtlich seiner Ziele gar nicht so sicher. Ja, er ist ein Ausnahmetalent im Schach, ja, er möchte beim Schach bleiben und sich verbessern, aber nein, alle Kraft dem Schach widmen wie die anderen Rivalen, das will er nicht.

Modedesigner? Das Gerücht kursierte eine ganze Weile, kaum jemand nahm es ernst – bis es Firouzja Anfang 2023 bestätigte. Eine ernsthafte Sache sei das schon seit zwei Jahren, mittlerweile eine Profession, in der er an sich arbeite, erklärte der gebürtige Iraner in einem Interview. Das Modedesign nehme Zeit vom Schach, aber das sei nun einmal so. Er wolle beides verfolgen.

Bei der WEISSENHAUS Freestyle Chess G.O.A.T. Challenge soll sein Fokus auf Schach960 liegen und auf dem Kräftemessen mit dem, der ihn so gerne als WM-Gegner gesehen hätte. Trotzdem wird Firouzja an der Ostsee beide Professionen miteinander verbinden können. Es wäre erstaunlich, würden Modeschöpfer Frank Rudolf und Alireza Firouzja nicht ein wenig fachsimpeln, während Rudolf den Weltranglistensechsten einkleidet.