Magnus Carlsen verliert gelegentlich Schachpartien. Nicht oft, aber es passiert. Dass er als amtierender Weltmeister gegen einen 16-Jährigen verliert, ist ihm einmal passiert. Im Oktober 2022 verlor er gegen den Inder Gukesh, einen der Wunderknaben aus der neuen Generation des Schachs, die das Zeug haben, in die Fußstapfen des G.O.A.T. zu treten.
In seiner schachverrückten Heimat hat Gukesh ein noch größeres Erdbeben ausgelöst. Nachdem Exweltmeister Viswanathan Anand im Januar 1986 den Spitzenplatz in der indischen Rangliste übernommen hatte, war es ein Gesetz, dass der Vater des indischen Schachbooms die indische Nummer eins ist. Das Gesetz galt länger als 37 Jahre bis zum August 2023. Gukesh überholte seinen Mentor und sein Vorbild, den Mann, dessen Fan er ist. Und beeilte sich zu erklären: “Wir sind in ganz unterschiedlichen Phasen unserer Karriere. Bis ich ankomme, wo Anand schon war, das wird noch lange dauern.”
Gukesh hat Zeit. Als er Anand überrundete, war er der jüngste der mehr als 80 Großmeister in Indien. Das passt ins Bild, Gukesh ist generell früh dran: zweitjüngster Großmeister jemals (mit 12 Jahren, 7 Monaten), viertjüngster Spieler über Elo 2700 (mit 16), und obwohl er im internationalen Schach längst etabliert ist, ist er doch immer noch der Jüngste aus der Gruppe der jungen Wilden, die die Etablierten angreifen.
Wer sich diese nachwachsenden Elitegroßmeister als Computerkids vorstellt, die viel schneller Wissen aus Datenbanken und Trainingstools saugen als ihre Vorgänger aus Büchern, der liegt bei Gukesh falsch. Von den anderen unterscheidet ihn nicht nur, dass er noch jünger ist, auch, dass er bis vor kurzem fast gar nicht mit Computern und Schachengines gearbeitet hat. “Ich kann alleine den besten Zug finden”, sagt Gukesh, setzt sich ans Brett und lässt das Notebook ausgeschaltet.
Seinen Eltern verdankt der 17-Jährige, dass er sein Talent entfalten konnte. Als dem Hochbegabten in Indien die Gegner ausgingen, rieten ihm die Trainer, nach Europa zu gehen und dort den Wettbewerb zu suchen. Rajinikanth, Gukeshs Vater, gab daraufhin seine Praxis auf. Fortan war er nicht mehr HNO-Chirurg, sondern der Begleiter seines Sohnes, der von Turnier zu Turnier reiste, um immer besser im Schach zu werden. Mutter Padma, eine Mikrobiologin, war fortan Alleinverdienerin, eine Konstellation, die sich angesichts Gukeshs sportlicher Erfolge längst verschoben haben dürfte.
FIDE Titel: Großmeister
ERFOLGE
Jüngster Großmeister: Als Gukesh im März 2019 im Alter von 12 Jahren, 7 Monaten und 17 Tagen den Titel verliehen bekam, war er der zweitjüngste Großmeister der Geschichte.
Weltmeister: 2018 gewann Gukesh die Weltmeisterschaft U12.
Fünffachgold: 2018 gewann Gukesh fünf Goldmedaillen bei den Asiatischen Jugendschachmeisterschaften: im U12-Einzel-Rapid und -Blitz, U12-Team-Rapid und -Blitz sowie U12-Einzel im klassischen Schach.
Einzelgold: Am ersten Brett seiner indischen Mannschaft erzielte Gukesh bei der Schacholympiade 2022 mit 9 Punkten aus 11 Partien eine Performance von 2867. Gukesh gewann Einzelgold und mit der Mannschaft Silber.
Carlsenbesieger: Nie war ein Spieler, der den amtierenden Weltmeister Magnus Carlsen besiegt hat, jünger als Gukesh bei seinem Sieg über Carlsen im Oktober 2022 im “Aimchess Rapid”.
Indiens Nummer eins: Als erstem Inder nach 37 Jahren gelang es Gukesh im September 2023, Exweltmeister Viswanathan Anand in der Weltrangliste zu überholen.
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