“Dass sowas passieren kann.” Vincent Keymer glaubte es selbst kaum: erster Platz vor 49 Großmeistern, 8 Punkte aus 9 Partien, Turnierleistung 2795 Elo, Weltklasse. Nie zuvor in der Geschichte des Schachsports hatte ein 13-Jähriger so gut gespielt.
Mit seinem sensationellen Außenseitersieg Ostern 2018 in Karlsruhe beim Grenke Open, dem bestbesetzten offenen Turnier in Europa, geriet Vincent Keymer erstmals auf das Radar der breiteren Öffentlichkeit. Dort taucht er seitdem immer wieder auf: jüngster deutscher Großmeister jemals, höchste Elozahl eines Deutschen jemals, seit 2022 die klare deutsche Nummer eins, Anführer der Nationalmannschaft.
Anfang 2024 klopft Keymer schon vernehmbar an den Top 10 der Welt an. Der 19-Jährige gibt den Schachfans in Deutschland Anlass zu Hoffnung wie jahrzehntelang, vielleicht ein Jahrhundert lang, niemand vor ihm.
Keymer weiß um die Erwartungen, die auf ihm lasten. Den damit verbundenen Druck hält er von sich fern. “Druck mache ich mir selbst”, sagt der junge Schachprofi. Besser als alle Beobachter versteht Keymer, wo er sich verbessern kann, steckt sich höchste Ansprüche und arbeitet hart daran, ihnen gerecht zu werden.
Trotz eines Wettbewerbsnachteils hat Keymer seinen Aufstieg zum Supergroßmeister Kopf an Kopf mit den anderen Wunderknaben seiner Generation absolviert, denen aus Indien und dem Iran etwa. Während die Mitbewerber sich schon als Teenager auf Schach fokussierten, balancierte Keymer Schach und Schule. Profi ist er erst, seitdem er im Sommer 2022 sein Abitur gemacht hat (Note 1,7).
Die Profilaufbahn begann sogleich mit einem Sieg im Schach960 beim Traditionsturnier in Biel – hauchdünn vor Nodirbek Abdusattorov, der jetzt an der Ostsee Gelegenheit zur Revanche erhält. Sein erstes Profijahr 2022 beendete Keymer mit der Vizeweltmeisterschaft im Schnellschach einen halben Punkt hinter Magnus Carlsen und vor der versammelten Weltelite. 2023 führte er die deutsche Nationalmannschaft zur Vizeeuropameisterschaft.
Ob es für ganz oben reicht? Keymer antwortet darauf stets pragmatisch-ausweichend. Der Wettbewerb im Schach ist härter und knapper denn je. Im Weltmaßstab sieht sich der deutsche Ausnahmekönner als einen von mindestens einem halben Dutzend Vertreter einer Generation von Supertalenten, wie es sie nie gab. “Und während wir besser werden, werden Carlsen & Co. ja nicht schlechter”, sagte Keymer jetzt in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Wie gut Keymer im Vergleich zu anderen wird, darauf hat er keinen Einfluss. Er kann nicht mehr tun, als aus seinem außergewöhnlichen Potenzial das Maximum zu machen. “Daran arbeite ich so hart, wie ich eben kann.” Wohin ihn das führen wird, “kann ich nicht genau sagen”.
FIDE Titel: Großmeister
ERFOLGE
Vize-Weltmeister im Schnellschach: Bei der Weltmeisterschaft 2022 belegte Keymer den zweiten Platz hinter Magnus Carlsen und vor zahlreichen Weltklassespielern.
Rating-Rekord: Keymers Elozahl von 2743,2 (Live-Liste, Dezember 2023) ist die höchste Elozahl eines Deutschen jemals.
Großmeister mit 15: Jüngster deutscher Schachgroßmeister (GM) jemals. Keymer findet trotzdem: “Ich hätte es früher schaffen sollen.”
Internationaler Meister mit 12: Jüngster deutscher Internationaler Meister (IM) jemals.
Europameister: Als 10- und 12-Jähriger 2015 und 2017 Europameister mit der U18-Nationalmannschaft.
Grenke Chess Open: Sieg beim stärksten offenen Turnier Europas im April 2018 vor 49 Großmeistern als Nummer 99 der Setzliste. Turnierperformance 2798, das beste Turnier, das jemals ein 13-Jähriger gespielt hat.
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